Der Heilige Nikolaus
Nikolaus von Myra (* zwischen 270 und 286 in Patara; † 6. Dezember 326, 345, 351 oder 365), wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als griechischer Bischof von Myra (Lykien) in Kleinasien, damals Teil des Römischen, später des Byzantinischen Reichs.
Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige historisch belegte Tatsachen. Myra in Lykien, heute Demre, ist ein kleiner Ort ca. 100 km südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Im 4. Jahrhundert war es ein Bischofssitz. Quellen über Nikolaus' Leben stammen z. B. von Andreas von Kreta (um 700) und von einem Mönch Johannes aus dem Studitenkloster (gegründet im 5. Jahrhundert) in Konstantinopel.
Nach verschiedenen Überlieferungen wurde Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren, einer Stadt in Lykien in Kleinasien. Er sei mit 19 Jahren von seinem Onkel, ebenfalls mit Namen Nikolaus und ebenfalls Bischof von Myra, zum Priester geweiht worden und sei dann Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra gewesen. Während der Christenverfolgung 310 soll er gefangen genommen und gefoltert worden sein. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Auf Grund dessen ranken sich um Nikolaus verschiedene Legenden.
Nikolaus ist insbesondere der Schutzpatron der Seefahrer, reisenden Händler, Ministranten und Kinder. Die zahlreichen Legenden führten dazu, dass der heilige Nikolaus von vielen weiteren Gruppen als Schutzheiliger auserwählt wurde, so Studenten, Kaufleuten, Getreide-händlern, Pfandleihern, Juristen, Apothekern, Schneidern, Küfern, Fuhrleuten, Salzsiedern, Gefängniswärtern, Dreschern. Selbst die Metzger machten den Heiligen – wegen der Scholaren im Pökelfass – zu ihrem Patron. Als Nationalheiliger wird Nikolaus vor allem in Russland, Kroatien, Serbien, in Süditalien (Bari) und in Lothringen verehrt.
Oft in der Form des lateinischen Genitivs Nicolai (ecclesia sancti Nicolai = Kirche des Hl. Nikolaus) ist Nikolaus einer der häufigsten Kirchenpatrone vor allem in Norddeutschland. Durch sein Patronat der Seefahrer und Händler wurde er von der Deutschen Hanse und vielen darin organisierten Städten als Schutzheiliger gewählt. Der soziale Status und politische Rang der handelnden Seefahrer und ihre vorreformatorischen Stiftungen in die Nikolaikirchen sowie die Angliederung ihrer Bruderschaften und caritativen Hospitäler an diese haben dazu geführt, dass diese Kirchen oft zu bürgerlichen Hauptkirchen der Städte wurden und auch in den Ländern der Reformation dann den Heiligentitulus behielten.
Legenden (in Auswahl)
Nikolaus' Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde. Die Legenden basieren allerdings nicht nur auf (angebliche) Taten des Bischofs von Myra, sondern auch auf denen eines gleichnamigen Abtes des Klosters Sion bei Myra, der später Bischof in Pinara war und 564 starb.
Stratelatenwunder
Nikolaus lernt drei römische Feldherren kennen, die er zu sich nach Myra einlädt. Diese werden Zeugen, wie der Bischof drei unschuldig zum Tod Verurteilte vor der Hinrichtung bewahrt, indem er dem Scharfrichter das Schwert aus der Hand reißt. Zurück in Byzanz werden die drei Feldherren Opfer einer Intrige und werden selbst zum Tod verurteilt. Im Kerker beten sie zum heiligen Nikolaus, der daraufhin dem Kaiser und dem Intriganten erscheint und im Falle der Hinrichtung erhebliche Konsequenzen ankündigt. Zutiefst erschrocken veranlasst der Kaiser die unverzügliche Freilassung der Feldherren.
Ausstattung der drei Jungfrauen
Ein verarmter Mann beabsichtigt, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten kann. Nikolaus, noch nicht Bischof und gerade durch Erbe mit einem größeren Vermögen ausgestattet, erfährt von der Notlage und wirft in drei aufeinander folgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrauen. In der dritten Nacht gelingt es dem Vater, ihn zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm dafür zu danken, dass nun die Mitgift für jede der Töchter gesichert ist. Aus dieser Legende entspringt die häufige ikonografische Darstellung mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln.
Stillung des Seesturms
In Seenot geratene Schiffsleute rufen in ihrer gefährlichen Lage den heiligen Nikolaus an. Ihnen erscheint ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann und übernimmt die Navigation, setzt die Segel richtig und bringt sogar den Sturm zum Abflauen. Daraufhin verschwindet der Mann wieder. Als die Seeleute in der Kirche von Myra zum Dank für ihre Rettung beten, erkennen sie den Heiligen und danken ihm.
Kornvermehrung
Während einer großen Hungersnot erfährt der Bischof von Myra, dass ein Schiff im Hafen vor Anker liegt, das Getreide für den Kaiser in Byzanz geladen hat. Er bittet daher die Seeleute, einen Teil des Kornes auszuladen, um in der Not zu helfen. Diese weisen zuerst die Bitte zurück, da das Korn genau abgewogen beim Kaiser abgeliefert werden müsse. Erst als Nikolaus ihnen verspricht, dass sie für ihr Entgegenkommen keinen Schaden nehmen würden, stimmen die Seeleute zu. Als sie später in der Hauptstadt ankommen, stellen sie verwundert fest, dass das Gewicht der Ladung sich trotz der entnommenen Menge nicht verändert hat. Das in Myra entnommene Korn aber reicht volle zwei Jahre und kann sogar noch zur Aussaat verwendet werden.
Brauchtum
Der Festtag des heiligen Nikolaus, der 6. Dezember, ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird; das Brauchtum zum Nikolaustag ist aber regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt.
Manche der Bräuche hängen ursprünglich mit der Perikopenordnung der Kirche zusammen. Am 6. Dezember war verbindlich die Stelle Mt 25,14-23 vorgesehen. Dort wurde das Gleichnis der Talente erzählt: Drei Knechten wurde jeweils ein Geldstück und ein Talent anvertraut. Nach der Rückkehr des Herrn musste jeder Rechenschaft ablegen, was er mit dem Geld gemacht hatte. Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf diese Praxis zurück.
Der Einlegebrauch, d. h. das nächtliche Füllen der Schuhe o. Ä., basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Mit den meisten anderen Bräuchen verhält es sich ähnlich.
Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. In einigen Ländern ist er dies auch heute noch. Erst wegen der Haltung der Reformatoren gegen die Heiligenverehrung wurde die Bescherung in vielen Ländern auf den Weihnachtstag verlegt.
In mittelalterlichen Klosterschulen gab es den Brauch, dass die Kinder sich am Nikolaustag einen „Kinderbischof“ aus ihren Reihen wählen durften. Nach dem Prinzip der verkehrten Welt predigte er den Erwachsenen und durfte ihr Verhalten tadeln. An einigen Orten blieb er bis zum 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, im „Amt“.
Oft werden Kinder angehalten, ihre Geschenkwünsche auf einem Wunschzettel festzuhalten. Viele Kinder schicken in der Vorweihnachtszeit Briefe an St. Nikolaus (oder auch an das Christkind). Diese werden in extra eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.
Schiffchensetzen nennt man den seit dem 15. Jahrhundert bekannten Brauch, bei welchem aus Papier oder anderem Material Nikolausschiffe gebastelt werden, in die der Heilige seine Gaben legen soll. Hintergrund für diesen Brauch dürfte das Schifferpatronat sein. Auch heute noch findet sich auf vielen Handelsschiffen ein Bildnis des St. Nikolaus. Das Nikolausschiffchen wurde später durch Stiefel, Schuh oder Strumpf abgelöst, zu denen später noch der Gabenteller hinzukam.
Auch heute noch stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür, damit der Heilige sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen usw. füllen kann. Außerdem gibt es morgens gern einen aus Hefeteig gebackenen Nikolaus.
Indessen bringt der Nikolaus nicht nur Geschenke: In vielen Erzählvarianten beschenkt und lobt er die guten Kinder, während er die bösen tadelt und durch Schläge mit einer Rute bestraft. Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er in seinem „goldenen Buch“. Viele Eltern laden ehrenamtliche oder bezahlte Nikolause ein, den Kindern zu Hause eine derartige „Predigt“ zu halten, die jedoch stets mit einer Bescherung endet.
Als Furcht einflößenden Gehilfen bekam der heilige Nikolaus in verschiedenen Ländern Begleiter zur Seite gestellt, so in Deutschland Knecht Ruprecht.
Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige historisch belegte Tatsachen. Myra in Lykien, heute Demre, ist ein kleiner Ort ca. 100 km südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Im 4. Jahrhundert war es ein Bischofssitz. Quellen über Nikolaus' Leben stammen z. B. von Andreas von Kreta (um 700) und von einem Mönch Johannes aus dem Studitenkloster (gegründet im 5. Jahrhundert) in Konstantinopel.
Nach verschiedenen Überlieferungen wurde Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren, einer Stadt in Lykien in Kleinasien. Er sei mit 19 Jahren von seinem Onkel, ebenfalls mit Namen Nikolaus und ebenfalls Bischof von Myra, zum Priester geweiht worden und sei dann Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra gewesen. Während der Christenverfolgung 310 soll er gefangen genommen und gefoltert worden sein. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Auf Grund dessen ranken sich um Nikolaus verschiedene Legenden.
Nikolaus ist insbesondere der Schutzpatron der Seefahrer, reisenden Händler, Ministranten und Kinder. Die zahlreichen Legenden führten dazu, dass der heilige Nikolaus von vielen weiteren Gruppen als Schutzheiliger auserwählt wurde, so Studenten, Kaufleuten, Getreide-händlern, Pfandleihern, Juristen, Apothekern, Schneidern, Küfern, Fuhrleuten, Salzsiedern, Gefängniswärtern, Dreschern. Selbst die Metzger machten den Heiligen – wegen der Scholaren im Pökelfass – zu ihrem Patron. Als Nationalheiliger wird Nikolaus vor allem in Russland, Kroatien, Serbien, in Süditalien (Bari) und in Lothringen verehrt.
Oft in der Form des lateinischen Genitivs Nicolai (ecclesia sancti Nicolai = Kirche des Hl. Nikolaus) ist Nikolaus einer der häufigsten Kirchenpatrone vor allem in Norddeutschland. Durch sein Patronat der Seefahrer und Händler wurde er von der Deutschen Hanse und vielen darin organisierten Städten als Schutzheiliger gewählt. Der soziale Status und politische Rang der handelnden Seefahrer und ihre vorreformatorischen Stiftungen in die Nikolaikirchen sowie die Angliederung ihrer Bruderschaften und caritativen Hospitäler an diese haben dazu geführt, dass diese Kirchen oft zu bürgerlichen Hauptkirchen der Städte wurden und auch in den Ländern der Reformation dann den Heiligentitulus behielten.
Legenden (in Auswahl)
Nikolaus' Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde. Die Legenden basieren allerdings nicht nur auf (angebliche) Taten des Bischofs von Myra, sondern auch auf denen eines gleichnamigen Abtes des Klosters Sion bei Myra, der später Bischof in Pinara war und 564 starb.
Stratelatenwunder
Nikolaus lernt drei römische Feldherren kennen, die er zu sich nach Myra einlädt. Diese werden Zeugen, wie der Bischof drei unschuldig zum Tod Verurteilte vor der Hinrichtung bewahrt, indem er dem Scharfrichter das Schwert aus der Hand reißt. Zurück in Byzanz werden die drei Feldherren Opfer einer Intrige und werden selbst zum Tod verurteilt. Im Kerker beten sie zum heiligen Nikolaus, der daraufhin dem Kaiser und dem Intriganten erscheint und im Falle der Hinrichtung erhebliche Konsequenzen ankündigt. Zutiefst erschrocken veranlasst der Kaiser die unverzügliche Freilassung der Feldherren.
Ausstattung der drei Jungfrauen
Ein verarmter Mann beabsichtigt, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten kann. Nikolaus, noch nicht Bischof und gerade durch Erbe mit einem größeren Vermögen ausgestattet, erfährt von der Notlage und wirft in drei aufeinander folgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrauen. In der dritten Nacht gelingt es dem Vater, ihn zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm dafür zu danken, dass nun die Mitgift für jede der Töchter gesichert ist. Aus dieser Legende entspringt die häufige ikonografische Darstellung mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln.
Stillung des Seesturms
In Seenot geratene Schiffsleute rufen in ihrer gefährlichen Lage den heiligen Nikolaus an. Ihnen erscheint ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann und übernimmt die Navigation, setzt die Segel richtig und bringt sogar den Sturm zum Abflauen. Daraufhin verschwindet der Mann wieder. Als die Seeleute in der Kirche von Myra zum Dank für ihre Rettung beten, erkennen sie den Heiligen und danken ihm.
Kornvermehrung
Während einer großen Hungersnot erfährt der Bischof von Myra, dass ein Schiff im Hafen vor Anker liegt, das Getreide für den Kaiser in Byzanz geladen hat. Er bittet daher die Seeleute, einen Teil des Kornes auszuladen, um in der Not zu helfen. Diese weisen zuerst die Bitte zurück, da das Korn genau abgewogen beim Kaiser abgeliefert werden müsse. Erst als Nikolaus ihnen verspricht, dass sie für ihr Entgegenkommen keinen Schaden nehmen würden, stimmen die Seeleute zu. Als sie später in der Hauptstadt ankommen, stellen sie verwundert fest, dass das Gewicht der Ladung sich trotz der entnommenen Menge nicht verändert hat. Das in Myra entnommene Korn aber reicht volle zwei Jahre und kann sogar noch zur Aussaat verwendet werden.
Brauchtum
Der Festtag des heiligen Nikolaus, der 6. Dezember, ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird; das Brauchtum zum Nikolaustag ist aber regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt.
Manche der Bräuche hängen ursprünglich mit der Perikopenordnung der Kirche zusammen. Am 6. Dezember war verbindlich die Stelle Mt 25,14-23 vorgesehen. Dort wurde das Gleichnis der Talente erzählt: Drei Knechten wurde jeweils ein Geldstück und ein Talent anvertraut. Nach der Rückkehr des Herrn musste jeder Rechenschaft ablegen, was er mit dem Geld gemacht hatte. Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf diese Praxis zurück.
Der Einlegebrauch, d. h. das nächtliche Füllen der Schuhe o. Ä., basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Mit den meisten anderen Bräuchen verhält es sich ähnlich.
Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. In einigen Ländern ist er dies auch heute noch. Erst wegen der Haltung der Reformatoren gegen die Heiligenverehrung wurde die Bescherung in vielen Ländern auf den Weihnachtstag verlegt.
In mittelalterlichen Klosterschulen gab es den Brauch, dass die Kinder sich am Nikolaustag einen „Kinderbischof“ aus ihren Reihen wählen durften. Nach dem Prinzip der verkehrten Welt predigte er den Erwachsenen und durfte ihr Verhalten tadeln. An einigen Orten blieb er bis zum 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, im „Amt“.
Oft werden Kinder angehalten, ihre Geschenkwünsche auf einem Wunschzettel festzuhalten. Viele Kinder schicken in der Vorweihnachtszeit Briefe an St. Nikolaus (oder auch an das Christkind). Diese werden in extra eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.
Schiffchensetzen nennt man den seit dem 15. Jahrhundert bekannten Brauch, bei welchem aus Papier oder anderem Material Nikolausschiffe gebastelt werden, in die der Heilige seine Gaben legen soll. Hintergrund für diesen Brauch dürfte das Schifferpatronat sein. Auch heute noch findet sich auf vielen Handelsschiffen ein Bildnis des St. Nikolaus. Das Nikolausschiffchen wurde später durch Stiefel, Schuh oder Strumpf abgelöst, zu denen später noch der Gabenteller hinzukam.
Auch heute noch stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür, damit der Heilige sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen usw. füllen kann. Außerdem gibt es morgens gern einen aus Hefeteig gebackenen Nikolaus.
Indessen bringt der Nikolaus nicht nur Geschenke: In vielen Erzählvarianten beschenkt und lobt er die guten Kinder, während er die bösen tadelt und durch Schläge mit einer Rute bestraft. Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er in seinem „goldenen Buch“. Viele Eltern laden ehrenamtliche oder bezahlte Nikolause ein, den Kindern zu Hause eine derartige „Predigt“ zu halten, die jedoch stets mit einer Bescherung endet.
Als Furcht einflößenden Gehilfen bekam der heilige Nikolaus in verschiedenen Ländern Begleiter zur Seite gestellt, so in Deutschland Knecht Ruprecht.