Wir über uns im Kirchenkreis Pasewalk

Wir, das sind die evangelischen Kirchengemeinden im östlichen Teil Vorpommerns in den Regionen Ueckermünde, Pasewalk und Gartz/Oder–Penkun. Unser Kirchenkreis ist noch recht jung. Zu Beginn des Jahres 1997, nach einer Strukturreform der Pommerschen Evangelischen Kirche trat die frisch gewählte Kreissynode zu ihrer ersten Tagung zusammen, um den heutigen Kirchenkreis zu konstituieren. Sie bildete Ausschüsse, wählte den Kreiskirchenrat als ständiges Leitungsgremium sowie den Superintendenten als leitenden Geistlichen und legte fest, welche Aufgaben auf der Ebene des Kirchenkreises zur Unterstützung der Ortsgemeinden wahrgenommen werden sollten.
 
St. Marienkirche Pasewalk
Pasewalk wurde Sitz der Superintendentur und des Kirchenverwaltungsamtes. Seit dem 01.01.2005 wird die kirchliche Verwaltung aller Kirchenkreise von Greisfwald aus wahrgenommen, so dass in Pasewalk nur noch eine Außenstelle für Bau- und Grundstückswesen besteht.
Die St. Marienkirche in Pasewalk wurde zu einem Ort, welcher gern für Veranstaltungen des ganzen Kirchenkreises genutzt wird. Dazu zählen neben den ohnehin über die Stadtgrenzen hinaus bekannten kirchenmusikalischen Aufführungen der Pasewalker Marienkantorei verschiedene zentrale Jugendveranstaltungen oder aber auch das traditionelle Adventskonzert der Bläserchöre des Kirchenkreises.
 
Flächenmäßig deckt sich der Kirchenkreis weitgehend mit dem Landkreis Uecker-Randow. Ebenso gehören zu uns mehrere heute im brandenburgischen Landkreis Uckermark liegende pommersche Gemeinden. Typisch ist für unsere Region nicht nur die weitgehend ländliche Prägung, sondern auch die Grenzlage zur Republik Polen. Das Land ist dünn besiedelt und die Bevölkerungszahl schwindet von Jahr zu Jahr. Entsprechend weitläufig geworden sind die Zuständigkeitsbereiche vieler unserer 26 Gemeindepfarrstellen. Bemerkenswert ist auch die überdurchschnittlich hohe Zahl von schönen alten Dorfkirchen gerade im südlichen Bereich unseres Kirchenkreises. Viele der 117 Kirchen konnten bereits saniert oder wenigstens gesichert werden. Welch hohe Anstrengung uns auch in finanzieller Hinsicht die Erhaltung dieser kostbaren Kulturgüter abverlangt, wird deutlich, wenn man bedenkt, daß im Kirchenkreisdurchschnitt der Erhaltung eines Kirchengebäudes die Finanzkraft von lediglich 170 bis 171 Gemeindegliedern gegenübersteht. Ohne das gemeinsame Bemühen aller Bürger wie es beispielhaft durch den „Verein zum Erhalt von Kirchen im Landkreis Uecker-Randow e.V.“ geschieht, ohne Fördermittel von Staat und Stiftungen hätten wir bald eine Ruinenlandschaft.
 
Die Evangelischen sind im Bereich des Kirchenkreises durchschnittlich mit immerhin 20 bis 22 % an der Gesamtbevölkerung vertreten. Als mitgliederstärkste Organisation der Region sind wir uns unserer Verantwortung für das Leben in diesem Landstrich bewußt. In einer Zeit, wo viele Institutionen sich aus finanziellen Gründen aus den Städten und Dörfern unserer Heimat zurückziehen, wollen wir uns besonders darum bemühen, das kirchliche Leben attraktiv und für alle erreichbar zu gestalten. Denn wir sind der Meinung, daß der Glaube an Jesus Christus Heimat stiftet.
 
Viele Gemeinden haben in den letzten Jahren schon neue Wege beschritten und für sich die Region als einen neuen interessanten Lebens- und Gestaltungsraum entdeckt, der auch das Besondere ermöglicht und Freude macht: „Gemeinde besucht Gemeinde“, „Gottesdienste im Freien“ – eine prima Gelegenheit für jeden, einfach mal vorbeizuschauen. Da gibt es z.B. einen regionalen Zeltgottesdienst am Strand des Stettiner Haffs in Mönkebude oder im Süden des Kirchenkreises den regionalen Waldgottesdienst in Lebehn.
 
Selbstverständlich beteiligen sich unsere Gemeinden auch an kommunalen Höhepunkten. Als die Stadt Pasewalk ihr Jubiläum feierte, nahm die Pasewalker Kirchengemeinde zusammen mit der katholischen Gemeinde beim historischen Umzug ein Bad in der Menge. Das Evangelium muß schließlich unter die Leute gelangen. Zwar wirken die Gemeindeglieder hinter den Mauern des St. Marien – Kirchen - Umzugswagens noch etwas schüchtern, ein Anfang jedoch war gemacht.
 
Wir, das sind die Kirchengemeinden des Kirchenkreises, aber auch die vielen Ehren- und Hauptamtlichen, die direkt für den Kirchenkreis oder im Auftrag des Kirchenkreises tätig sind. Dazu gehören u.a. die Synodalen, die Mitglieder von Kreiskirchenrat, Bau- und Finanzausschuß, die Mitarbeitenden im Arbeitskreis Jugendarbeit genauso wie die Schulpfarrerin, Mitarbeitende in der Krankenhausseelsorge, der Beauftragte für Gefängnisseelsorge, der Kreisjugendwart oder die Mitarbeiter/innen in der Verwaltung.
 
Um sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, beteiligte sich der Kreiskirchenrat zusammen mit einer Reihe von Kirchengemeinden an der Erarbeitung eines Leitbildes für die Pommersche Evangelische Kirche.
 
Unser Leitsatz:
"Unser Kirchenkreis ist eine durch gemeinsames Bekenntnis und Zugehörigkeit zur Pommerschen Evangelischen Kirche verbundene Gemeinschaft von Stadt- und Landgemeinden in einem von kontinuierlichem Bevölkerungsrückgang geprägten Landtstrich. Um die Zeugnis- und Dienstgemeinschaft vor Ort zu stärken, wollen wir mit konkreten Projekten das gottesdienstliche Leben in den Gemeinden fördern.
 
Durch gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote für Haupt- und Ehrenamtliche ab 2004 wollen wir die Attraktivität des Gottesdienstes als zentrale Gemeindeveranstaltung spürbar erhöhen. Mit der Ausbildung von ehrenamtlichen Lektoren wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass der Gottesdienst zunehmend als Aufgabe der ganzen Gemeinde in den Blick kommt."