KIRCHENJAHR:

Kirchenjahreskreis
 
 
 
 
 
 
 
 
 

PFINGSTEN

Pfingsten (Chorfenster St. Marienkirche Pasewalk)
Pfingsten (Ingeborg-Psalter 1200)
Pfingsten (von griech. pentekoste, „der fünfzigste Tag“) ist ein christliches Fest jüdischen Ursprunges.
Es geht auf das jüdische Wochenfest Schawuot (Feier der Offenbarung der Thora an das Volk Israel, gleichzeitig Erntedankfest) zurück und wird wie dieses am fünfzigsten Tag nach Ostern bzw. Pessach gefeiert.
 
Gefeiert wird die Entsendung des Heiligen Geistes.
 
Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte (Apg.2,1-14) erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum Pfingstfest (Schawuot) in Jerusalem versammelt waren. Dieses Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung bzw. Geburtstag der Kirche verstanden. Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt und wohl ab dem 4. Jahrhundert 50 Tage nach Ostern gefeiert.
 
Das Pfingstfest ist sowohl ein eigenes kirchliches Fest, an dem das von Jesus angekündigte Kommen des Heiligen Geistes gefeiert wird, als auch zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit. Nach christlichem Glauben – wie Petrus ihn in seiner Pfingstpredigt zum Ausdruck gebracht hat – folgt auf die Buße (Apg 2,38) die Taufe auf den Namen Jesu Christi. Das Empfangen des Heiligen Geistes kann durch Handauflegung, wie in Apg.8,15-17, oder auch während der Predigt, wie in Apg.10,44, geschehen.
Im Evangelium nach Lukas (Lk.24,49) heißt es, dass der Gottesgeist als „Kraft aus der Höhe“ herabkommen wird.
Das Johannesevangelium (Joh.20,19-23) beschreibt, dass der Auferstandene am Abend des Ostertages in die Mitte seiner Jünger kam, sie anhauchte und mit den Worten „Empfanget den Heiligen Geist!“ ihnen den Geist Gottes übertrug.
 
Als „Pfingstwunder“ bezeichnet man die in der Apostelgeschichte beschriebene wunderbare Fähigkeit der Jünger, in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen. Damit wurde aus christlicher Sicht die „Babylonische Sprachverwirrung“ aufgehoben, mit der Gott die Menschen für die Hybris des Turmbaus zu Babel bestraft hatte. Theologisch steht dies für die Mission der Kirche, alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und Ethnizität anzusprechen.
 
Im 6. Jahrhundert wurde die Taube zum Symbol des Heiligen Geistes und damit auch für Pfingsten.
 
Zu den liturgischen Besonderheiten, insbesondere in der Kath. Kirche, gehört die Pfingstsequenz Veni Sancte Spiritus („Komm, Heiliger Geist“)
 
Der Pfingstmontag ist ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. 2005 forderten Wirtschaftsverbände seine Abschaffung. Sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der FDP sprachen sich ebenso wie die Kirchen und Gewerkschaften gegen diesen Vorschlag aus.